Unser Leistungssportkonzept für ambitionierte Nachwuchsschützen

Langfristiger Leistungsaufbau

Das Training basiert auf dem Grundsatz eines geplanten langfristigen Leistungsaufbaus nach der allgemeinen Trainingslehre aus dem Nachwuchs-Leistungssportkonzept des DOSB 2020.

Die Fehler der meist gängigen Herangehensweise sollen vermieden werden:
– Es steht zu früh das Ergebnisschießen und der Wettkampf im Mittelpunkt
– Programme und Training für Erwachsene werden bei Kindern angewendet
– Die Vorbereitung bzw. das Training fokussiert sich auf kurzfristige Erfolge und frühe Spezialisierung statt auf die Ausbildung perspektivisch bedeutsamer Leistungsvoraussetzungen und vielseitiger motorischer Grundausbildung
– Das kalendarische Alter steht im Vordergrund, nicht der tatsächliche Entwicklungsstand
– Fundamentale Bewegungsformen und Techniken werden nicht gelehrt



Der langfristige Leistungsaufbau wird dabei in 5 Stufen (siehe folgende Graphik) unterschieden:

 
Basisausbildung: In der ersten Stufe wird der Interessierte bei uns mit den Abläufen im Schützenverein und der Sportart bekannt gemacht. Hierbei steht der erste Kontakt mit dem Sportgerät und grundlegende Bewegungsformen im Vordergrund.
Grundlagentraining: Hierbei geht es um die Schaffung von allgemeinen Leistungssetzungen für eine lange und erfolgreiche Sportlerkarriere mit den Grundlagen in Kondition, Technik, Taktik und Psyche. Hierzu werden einzelne gezielte Trainingsmethoden zum Erwerb einer schießsportspezifischen Technik in der Grobform angewendet. Dies geschieht unter dem Hintergrund eine schießsportgerichtete Leistungsmotivation zu erzeugen.
Aufbautraining: Ist bei den Heranwachsenden diese Motivation erkennbar als auch der Anspruch vorhanden, dass ihr Talent gefördert wird, geschieht ein fließender Übergang ins Aufbautraining. Hierbei werden die konditionellen Grundeigenschaften altersbezogen verbessert und die Technikelemente in einer höheren Trainingsintensität vervollkommnet. Ebenso beginnt mit der Teilnahme an altersspezifischen Wettkämpfen der höchsten nationalen Klasse die Spezialisierung. Aus Trainersicht gilt es die Leistungsmotivation auf hohem Niveau zu stabilisieren und ein mögliches Auswahltraining mit dem Heimtraining zu kombinieren.
Anschlusstraining: Diese Etappe nähert sich hinsichtlich Struktur und Inhalt stark dem Hochleistungsbereich und soll den Schützen an diesen heranführen. Während des bedeutend anwachsenden Gesamtumfangs und der Intensität der Belastung, besteht die Hauptaufgabe des Heimtrainers in einem speziell auf den Schützen ausgerichteten Trainingsplan die Anforderungen aus dem nun erweiterten Umfeld mit diesem zusammen zu bewältigen.
Hochleistungstraining: In dieser letzten Phase des langfristigen Leistungsaufbaus liegt der Fokus auf der individuellen Trainingsplanung auf Grundlage der Struktur der Wettkampftätigkeit und der aktuellen individuellen Leistungsfähigkeit. Die Zyklisierung des Trainings erfolgt mit dem Ziel, zum Wettkampfhöhepunkt die individuelle Höchstleistung zu erreichen. Das Training des Athleten erfolgt hierbei vor allem in Kader- & Auswahlmaßnahmen, jedoch kann hierbei der Heimtrainer weiterhin als verlässliche Bezugsperson zur Verfügung stehen sowie den heimischen Schießstand dem Schützen zur Verfügung stellen.

6 bestimmende Leistungsfaktoren

In den verschiedenen Phasen zum langfristigen Leistungsaufbau sind die 6 bestimmenden Leistungsfaktoren (in der folgenden Graphik dargestellt) zu berücksichtigen. Vor allem im Bereich der sozialen Fähigkeiten ist es bei Heranwachsenden wichtig, die äußeren Bedingungen, wie Rückhalt durch die Familie oder die Schule und den Beruf zu beachten.


 

5 motorische Grundeigenschaften

Im Rahmen der allgemeinen Trainingslehre liegt der Fokus des Trainingsbetriebs auf der Ausbildung der 5 motorischen Grundeigenschaften (siehe folgende Graphik), die miteinander in Beziehung stehen und vor allem in den Stufen der Talentförderung ausgebildet werden sollen. Hierbei sind die motorischen Lernphasen des Erlernens, der Vervollkommnung und der Stabilisierung anzuwenden.  

Planung und Periodisierung

Zur jährlichen Organisation des Jugendtrainings werden die 3 Planungsgrundsätze berücksichtigt:

  1. Grundsatz der Planung
    1. Definition realistischer und erreichbarer Ziele
    2. Auswahl der Übungen anhand der zuvor definierten Ziele
    3. Klärung der für die Übungen notwendigen räumlichen, materiellen und technischen Voraussetzungen
    4. Auswahl der altersgerechten Vermittlungsmethoden
  2. Grundsatz: Variabilität
  3. Grundsatz: Möglichkeit der Kontrolle und Überprüfung 

Anschließend wird die Periodisierung zur Unterteilung des Jahrestrainings im Hinblick auf den Zielwettkampf in die Vorbereitungsperiode, Wettkampfperiode und die Übergangsphase eingeteilt und entsprechend mit den Trainingsinhalten und Übungen ausgestaltet. In der nebenstehenden Graphik ist beispielhaft eine Einfachperiodisierung mit dem Hauptwettkampf Ende August dargestellt.